In der vom Nato-Partner Türkei besetzten nordsyrischen Stadt Serêkaniyê finden Proteste gegen Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron statt. Bei den Beteiligten handelt es sich teilweise um Dschihadisten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS).
Die Aufnahmen aus der türkischen Besatzungszone Serêkaniyê (arab. Ras al-Ain) in Nordsyrien bestätigen im Grunde nur ein weiteres Mal, was die Autonomieverwaltung und Menschenrechtsorganisationen seit langem anprangern: Zu den in Syrien für Ankara agierenden Proxy-Truppen des Nato-Partners Türkei gehört auch die Terrormiliz „Islamischer Staat (IS).
Die Aufnahmen, die seit Sonntag in Online-Netzwerken wie Twitter und Facebook im Umlauf sind, zeigen „Demonstranten“ in Serêkaniyê, die gegen Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron protestieren. Anfang Oktober hatte Macron sein Gesetz gegen islamistischen Separatismus vorgestellt und angekündigt, dass sein Land verstärkt der Entwicklung von Radikalismus und Parallelgesellschaften entgegenwirken will. Nach dem Mord an dem Lehrer Samuel Paty durch einen Islamisten am Freitag vor einer Woche in der Nähe von Paris ging die französische Polizei zudem in mehreren Städten gegen die islamistische Szene vor.
Die türkische Regierung scheint äußerst verärgert über Macrons Ankündigung zu sein, die säkularen Werte Frankreichs gegen den radikalen Islam verteidigen zu wollen. Seit dem gestrigen Samstag wettert Regimechef Recep Tayyip Erdoğan wieder bei seinen im Fernsehen übertragenen Veranstaltungen gegen Macron. Kein Zufall also, dass ausgerechnet heute im besetzten Serêkaniyê schwarze Fahnen des sogenannten IS geschwenkt und Flaggen Frankreichs verbrannt werden.